Beschreibung
Das Konrad Tönz ist riesig. Die weitläufige Eingangshalle ist mit feinstem italienischem Marmor ausgelegt, rechts geht es zu den Aufzügen, die die Gäste in den 9. Stock des Hauses bringen, wo die eigentliche Bar, die luxuriöse "Champagner-Lounge" liegt. Von hier aus hat man einen nicht weniger luxuriösen Ausblick über Berlins Skyline, die großen Milchglasscheiben filtern das Licht auf angenehme Weise.
Das war natürlich ein Witz. Das Konrad Tönz hat weder eine marmorne Eingangshalle, noch eine Champagnerlounge. Es ist klein, verraucht und eingerichtet wie Papas Hobbykeller von 1974. Auf den kleinen Mono-Plattenspielern drehen sich zeitgenössische Scheiben - wer ins Tönz geht, unternimmt eine Zeitreise in die 70er. Der Laden ist durchdrungen vom Geist der Heimorgel, des Flokatiteppichs und der Karotapete. Ein Tempel des schlechten Geschmacks und gerade deswegen so lohnenswert. Es ist warm hier, wie Zuhause, man fühlt sich automatisch willkommen. Das Konrad Tönz gibt es übrigens jetzt schon seit über 20 Jahren - man kann ohne Übertreibung sagen: es ist eine feste Institution im Kreuzberger Nachtleben. Ein definitiver Tipp.
Raucher willkommen!
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