Beschreibung
Das Wahrzeichen der Kieler Förde und des Marine-Ehrenmals ist der 85m hohe Turm, den man bereits von Weitem und von beiden Ufern sowie der Mitte der Förde aus sieht. Das Ehrenmal wurde ursprünglich zum Gedenken an die im 1. Weltkrieg auf See gebliebenen Marine-Soldaten erbaut und 1936 eingeweiht. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Mahnmal auch den Gefallenen oder Verschollenen dieses verheerenden weiteren Krieges gewidmet. Der Turm ist begehbar, von oben ergibt sich ein atemberaubender Blick über Laboe und die Förde. Die Plattform ist nicht ganz mit dem Aufzug zu erreichen, allerdings gibt es eine Etage unter der oberen Plattform eine Art Balkon, die direkt mit dem Fahrstuhl erreichbar ist, ohne dass noch die beiden letzten Treppen nach oben erklommen werden müssen.
Ein beklemmendes Gefühl macht sich bereits breit, wenn man die Halle des Marine-Ehrenmals in Laboe mit den Flaggen, Trauerkränzen, den Stein-Inschriften und den unzählbaren in die Wand eingravierten Silhouetten der Schiffe, die auf See geblieben sind, betritt. Unweigerlich kommt einem der Gedanke, wie viele Menschen ihr Leben für diese beiden Kriege lassen mussten und wie viele Familien davon betroffen waren bzw. heute noch sind. Dieser Eindruck verstärkt sich, wenn man die Stufen in das Gewölbe der Anlage herab geht, in dem ein langer Gang zu einer runden Halle führt, die vollkommen dem stillen Gedenken an die Verstorbenen gewidmet ist und in der immer wieder laminierte alte Fotos, Blumen und persönliche Grüße abgelegt werden.
In einem weiteren Trakt befindet sich dann der Museums-Teil, in dem Miniaturen einiger Schiffe maßstabsgetreu ausgestellt werden und sich auch die Namen einiger der auf See gebliebenen Soldaten finden. Das Kieler Marine-Ehrenmal ist ein Ort, der für die Angehörigen zum Trauern, für die Bevölkerung zum Gedenken und für die zukünftigen Generationen als Mahnung errichtet wurde. Leider zieht es auch immer wieder Menschen mit einschlägigen Ideologien an, die man unschwer an ihrer fehlenden Kopfbehaarung und ihrer martialisch anmutenden Kleidung erkennen kann. Umso wichtiger ist es, dass dieser Ort für alle Menschen zugänglich ist, als Erinnerung, Würdigung und Warnung vor dem, was Menschen an Leid anrichten können.
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