Waschhaus 38

Irgendwie bemitleidenswert sind diejenigen ja schon, die keine eigene Waschmaschine haben. Gott sei Dank gibt es noch Waschsalons, wie das Waschhaus 38. Denn von einer Blüte der Waschsalons in Kreuzberg oder Berlin konnte man in der Vergangenheit nicht gerade sprechen - im Gegenteil: öffentliche Waschmaschinen musste man schon mit der Lupe suchen.

Waschhaus 38 also kann man waschen und trocknen (für die, die nicht mal einen Wäscheständer haben). Und da diesen Job sowieso Maschinen erledigen und die ganze Sache auch nicht sonderlich spannend ist, haben sich die Besitzer sowohl einen kundenfreundlichen Standort ausgesucht (Ohlauer Straße mit Cafés und der Buchhandlung Leseglück gleich nebenan), als auch noch einen kleinen Scherz erlaubt. Die Waschmaschinen nämlich haben nicht, wie sonst üblich, Nummern, sondern Namen. Die Waschmaschinen weibliche (Erna, Frieda etc.), die Trockner männliche. Man mag das nun für einen gelungenen Scherz halten, oder auch nicht. Wichtig ist ja, dass die Wäsche am Ende sauber ist. Und das ist sie hier. Außerdem klingt das doch sehr viel netter, wenn man sagen kann: "Ich muss eben noch zu Erna meine Wäsche holen".